Dienstag, 30. August 2016

Kristine Bilkau - Die Glücklichen

 

Warum es sich zu lesen lohnt:

 

Bestimmt keine leichte Lektüre, denn die Krise in die das Paar in diesem Buch gerät, ist auf jeder Buchseite zu spüren. Bisweilen ist das Buch etwas bedrückend zu lesen, aber immer in einer sehr schönen Sprache erzählt.  Kristine Bilkau schreibt vom Alltag eines Paares, dass sich scheinbar das erste Mal im Leben damit auseinandersetzen muss, dass die Dinge nicht immer so laufen, wie man es gerne hätte.  Beiden gelingt es nicht, oder nur sehr unzureichend, sich dem Anderen mitzuteilen, obschon Beide im Grunde mit ähnlichen Ängsten und Zweifeln kämpfen. Mir haben die Bilder gefallen, die die Autorin mit ihrer Sprache entstehen lässt. Selten habe ich beim Lesen die beschriebenen Räume und Häuser so klar vor mir gesehen. Aber auch für die Gefühle von Isabell und Georg findet Kristine Bilkau Worte, durch die ich schnell eingetaucht bin in die Welt des beschriebenen Paares. Ein ruhiges Buch für Momente, in denen man die Muße hat, in eine Beziehung einzutauchen.

Inhalt:

"Ein großes Generationsporträt unserer Zeit

Isabell und Georg sind ein Paar. Ein glückliches. Wenn die Cellistin Isabell spätabends von ihren Auftritten mit dem Orchester nach Hause geht oder der Journalist Georg von seinem Dienst in der Redaktion auf dem Heimweg ist, schauen sie oft in die Fenster fremder Wohnungen, dringen mit ihren Blicken in die hellen Räume ein. Bei abendlichen Spaziergängen werden sie zu Voyeuren. Regalwände voller Bücher, stilvolle Deckenlampen, die bunten Vorhänge der Kinderzimmer. Signale gesicherter Existenzen, die ihnen ein wohliges Gefühl geben. Das eigene Leben in den fremden Wohnungen erkennen. Doch das Gefühl verliert sich.
Mit der Geburt ihres Sohnes wächst nicht nur ihr Glück, sondern auch der Druck und die Verunsicherung. Für Isabell erweist sich die Rückkehr in ihren Beruf als schwierig: Während des Solos zittern ihre Hände, nicht nur am ersten Abend, sondern auch an den folgenden. Gleichzeitig verdichten sich in Georgs Redaktion die Gerüchte, der Verlag würde die Zeitung verkaufen. Währenddessen wird ihr Haus saniert. Im Treppenhaus hängt jetzt ein Kronleuchter, im Briefkasten liegt eine Mieterhöhung. Für die jungen Eltern beginnt damit ein leiser sozialer Abstieg. Isabell und Georg beginnen mit einem Mal zu zweifeln, zu rechnen, zu vergleichen. Jeder für sich. Je schwieriger ihr Alltag wird, desto mehr verunsichert sie, was sie sehen. Die gesicherten Existenzen mit ihren geschmackvollen Wandfarben sagen jetzt: Wir können, ihr nicht. Was vertraut und selbstverständlich schien – die Cafés, Läden, der Park, die Spielplätze mit jungen Eltern –, wirkt auf einmal unzugänglich. Gegenseitig treiben sich Isabell und Georg immer mehr in die Enge, bis das Gefüge ihrer kleinen Familie zu zerbrechen droht.

Kristine Bilkau zeichnet in ihrem Debütroman »Die Glücklichen« das präzise Bild einer nervösen Generation, überreizt von dem Anspruch, ein Leben ohne Niederlagen zu führen, die sich davor fürchtet, aus dem Paradies vertrieben zu werden."

Quelle: http://www.randomhouse.de/Buch/Die-Gluecklichen/Kristine-Bilkau/Luchterhand-Literaturverlag/e462474.rhd


Über das Buch:

 

ORIGINALAUSGABE
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 304 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-630-87453-1
€ 19,99 [D] | € 20,60 [A] | CHF 26,90
Verlag: Luchterhand Literaturverlag
Erschienen: 16.03.2015