Donnerstag, 29. Dezember 2016

Isabel Bogdan - Der Pfau



Warum es sich zu lesen lohnt:

 

Beim Lesen dieses Buches bekam ich Lust auf der Stelle nach England zu reisen. Um dort ein paar Tage in diesem alten, nicht gerade komfortablen aber umso gemütlicheren Landhaus zu verbringen. Liebend gerne würde ich mir von dieser Köchin ein Curry kochen lassen und mir den Pfau einmal genauer ansehen. Den Pfau, der nach der letzten Balz irgendwie zu spinnen scheint. Und wenn ich dann, wie die Gruppe Investmentbanker während ihres Teamfindungsprozesses, auch dort festsitzen würde, weil der Schneepflug nicht so oft vorbeikommt, dann hätte ich Zeit auch die ganzen anderen Tiere und Menschen dort näher kennen zu lernen...

Es sind für mich definitiv die verschiedenen  Charaktere die das Buch lesenswert machen. Unterhaltsam, witzig und mit einem psychologisch gefärbten Blick beschreibt Isabel Bogdan ihre Protagonisten und lässt sie Teil einer äußerst komischen und brillianten Geschichte werden. Ich habe viel gelacht, laut und von Herzen.

Ein Winterbuch für einen faulen Sonntag - leicht zu lesen und dennoch alles andere als seicht.

Inhalt:

"Eine subtile Komödie in den schottischen Highlands – very british!
Ein charmant heruntergekommener Landsitz, auf dem ein Pfau verrücktspielt, eine Gruppe Banker beim Teambuilding, eine ambitionierte Psychologin, eine schwungvolle Haushälterin mit gebrochenem Arm, eine patente Köchin, Lord und Lady McIntosh, die alles unter einen Hut bringen müssen, dazu jede Menge Tiere – da weiß bald niemand mehr, was eigentlich passiert ist.
Isabel Bogdan, preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur, erzählt in ihrem ersten Roman mit britischem Understatement, pointenreich und überraschend von einem Wochenende, das ganz anders verläuft als geplant. Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung wollen in der ländlichen Abgeschiedenheit ihre Zusammenarbeit verbessern, werden aber durch das spartanische Ambiente und einen verrückt gewordenen Pfau aus dem Konzept gebracht. Die pragmatische Problemlösung durch Lord McIntosh setzt ein urkomisches Geschehen in Gang, das die Beteiligten an ihre Grenzen führt und sie einander näherbringt. Ein überraschender Wintereinbruch, eine Grippe und ein Kurzschluss tun ihr Übriges. Isabel Bogdan verbindet diese turbulente Handlung auf grandiose Weise mit liebevoller Figurenzeichnung.
So britisch-unterhaltsam ist in deutscher Sprache noch nicht erzählt worden!"

Quelle: http://www.kiwi-verlag.de/buch/der-pfau/978-3-462-04800-1/ 

Über das Buch:

 

Verlag: Kiepenheuer&Witsch
ISBN: 978-3-462-04800-1
Erschienen am: 18.02.2016
256 Seiten
18,99 €


Freitag, 23. Dezember 2016

Matthew Dicks - Der beste Freund, den man sich denken kann


Warum es sich zu lesen lohnt:  


Budo kann durch Türen und Fenster gehen. Budo kann alles, was Max sich vorstellt und Budo sieht genau so aus, wie Max ihn sich ausgedacht hat. Denn Budo ist der imaginäre Freund von Max und der Erzähler der Geschichte. 

Ein Buch aus der Sicht eines imaginären Freundes, wie Kinder ihn in einem bestimmten Alter gerne haben. Allein diese Information war für mich Grund genug mir das Buch sofort zu beschaffen und zu lesen.

Hatte ich als Kind auch einen imaginären Freund/eine imaginäre Freundin? Ist denen vielleicht genau das passiert, wovor sich Budo so sehr fürchtet? Hatte ich sie eines Tages vielleicht einfach vergessen? 

"Der Himmel ist bloß für Leute, die Gott gemacht hat, und mich hat Gott nicht gemacht. Mich hat Max gemacht."

Eine herrliche Geschichte, die immer wieder auch einen philosophischen Charakter hat, denn: Budo wird nur so lange existieren, wie Max an ihn glaubt. Ein Buch über die Kraft der Gedanken.

 

Inhalt:


"Budo ist der beste Freund, den sich der achtjährige Max vorstellen kann. Eben weil er sich ihn nur vorstellt. Doch eines Tages wird Max nicht länger an ihn glauben und Budo wird aufhören zu existieren. So weit ist es jedoch noch nicht. Denn Max ist anders als die anderen Jungen: Er mag es nicht, wenn man ihn berührt, er liebt es, Dinge zu ordnen, er schaut Menschen ungern in die Augen. Kein Wunder, dass die Schule ein einziger Spießrutenlauf für ihn ist. Als die Lehrerin Mrs Patterson ein verdächtiges Interesse an Max bekundet, spitzt sich die Situation jedoch zu, so dass Budo eine dramatische Entscheidung treffen muss. Klug, schräg, spannend und oft umwerfend komisch erzählt Matthew Dicks davon, dass man beileibe nicht echt sein muss, um ein wahrer Freund zu sein."

Quelle: https://www.piper.de/buecher/der-beste-freund-den-man-sich-denken-kann-isbn-978-3-8270-7649-6-ebook 

Über das Buch: 


€ 9,99
Erschienen am 26.02.2013
448 Seiten , WMEPUB
Übersetzt von: Cornelia C. Walter
ISBN: 978-3-8270-7649-6


Mittwoch, 7. Dezember 2016

Sebastian Fitzek - Das Joshua-Profil



Warum es sich zu lesen lohnt:

 

Ein Computerprogramm, welches durch Algorithmen Verbrechen voraussagen und zukünftige Täter herausfiltern kann und eine gut erzählte Story - damit ist es Sebastian Fitzek wieder einmal gelungen einen Thriller zu schreiben, den ich innerhalb von 2 Tagen verschlungen habe und dabei vor Spannung ein paar Mal fast zu Atmen vergessen habe. Auch dieses Mal hat er mich nicht nur glänzend unterhalten, sondern auch zum Nachdenken angeregt – zum Nachdenken über "Predictive Policing". 

Die Thematik baut er so geschickt in seine Geschichte ein, dass man als LeserIn ganz nebenbei einiges über dieses Thema erfährt. Die Idee von "Predictive Policing" und die Konsequenzen, die daraus entstehen, beschäftigten mich weit über das Buch hinaus. Genau diese Art von Thriller finde ich lesenswert.

Inhalt:


„Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß ... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist.“



Über das Buch:


19,99 €
Verlag: Bastei Lübbe
430 Seiten
ISBN: 978-3-7857-2545-0




Freitag, 2. Dezember 2016

Juli Zeh - Unterleuten

 


 

Warum es sich zu lesen lohnt:

 

2016 ist noch nicht ganz vorbei, ich lege mich dennoch schon jetzt fest: "Unterleuten" ist das Beste, was ich in diesem Jahr gelesen habe. Volltreffer.

Juli Zeh beschreibt ein Dorf und seine BewohnerInnen mit ihren Lebensentwürfen, Moralvorstellungen, familiären Verstrickungen, Sehnsüchten und politischen und persönlichen Interessen. 

Ich habe einen Faible für Bücher, in denen Geschichten aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden. In diesem Buch kommen kapitelweise verschiedene Personen, die in Unterleuten leben, zu Wort und beschreiben die Situation in dem kleinen Dorf aus ihrer Sicht. Die Charaktere, die bisweilen Klischees erfüllen,  und die Themen des Dorfes, lassen sich problemlos auf unsere Gesellschaft übertragen. 

Eine Mutter, die nur das Wohl ihres Kindes im Sinn hat und vom Leben auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. Ein Umweltschützer, dem die Kraniche dann doch im letzter Konsquenz egal sind. Eine Pferdenärrin, die vor Ehrgeiz und Selbstbeherrschung strotzt und ihre Interessen durchsetzt, egal wie. Eine durchgeknallte Alte, die mit 20 Katzen in einem Haus lebt. Ein Bürgermeister, der nur das Beste für sein Dorf im Sinn hat. Und ein Energiekonzern, der einen Windpark in Unterleuten errichten will.

Juli Zeh ist es gelungen einen Gesellschaftsroman zu schreiben, der sich wie ein Krimi liest. Großartig.

 

Inhalt:

 

"Der große Gesellschaftsroman von Juli Zeh

"Manchmal kann die Idylle auch die Hölle sein. Wie das Dorf "Unterleuten" irgendwo in Brandenburg. Wer nur einen flüchtigen Blick auf das Dorf wirft, ist bezaubert von den altertümlichen Namen der Nachbargemeinden, von den schrulligen Originalen, die den Ort nach der Wende prägen, von der unberührten Natur mit den seltenen Vogelarten, von den kleinen Häusern, die sich Stadtflüchtlinge aus Berlin gerne kaufen, um sich den Traum von einem unschuldigen und unverdorbenen Leben außerhalb der Hauptstadthektik zu erfüllen. Doch als eine Investmentfirma einen Windpark in unmittelbarer Nähe der Ortschaft errichten will, brechen Streitigkeiten wieder auf, die lange Zeit unterdrückt wurden. Denn da ist nicht nur der Gegensatz zwischen den neu zugezogenen Berliner Aussteigern, die mit großstädtischer Selbstgerechtigkeit und Arroganz und wenig Sensibilität in sämtliche Fettnäpfchen der Provinz treten. Da ist auch der nach wie vor untergründig schwelende Konflikt zwischen Wendegewinnern und Wendeverlierern. Kein Wunder, dass im Dorf schon bald die Hölle los ist …"
Quelle: https://www.randomhouse.de/Buch/Unterleuten/Juli-Zeh/Luchterhand-Literaturverlag/e482616.rhd

  

Über das Buch: 

 

€ 24,99
ISBN: 978-3-630-87487-6 
635 Seiten 
Verlag: Luchterhand