Sonntag, 30. April 2017

Thees Uhlmann - Sophia, der Tod und ich

 

Warum es sich zu lesen lohnt:

 

Ein Buch über den Tod. Ich habe dennoch viel gelacht.

Der Tod sieht aus wie ein Mensch und verhält sich bis auf ein paar Ausnahmen auch so. Eigentlich bleiben dem ziemlich depressiven Altenpfleger nur 3 Minuten mit dem Tod, aber dann ergibt es sich, dass die Beiden 2 Tage und Nächte zusammen verbringen. Eine makabere Reise voller herrlich skurriler Situationen beginnt. Der Tod lernt zu fluchen und der Altenpfleger begreift in diesen Tagen mehr über sein Leben als je zuvor.

"Und wenn glückliche Momente selten sind, erinnert man sich umso stärker an sie, dachte ich auf der Straße zwischen Sophia und dem Tod. Ich fragte mich, ob das nicht sogar besser war, als ewiges Glück." 
Er besucht seine Mutter und taucht noch einmal ein, in die kleinbürgerliche Welt, in der er aufgewachsen ist. An seiner Seite der Tod und seine Exfreundin Sophia, eine polnische Schönheit, mit der er von einem seiner Altenheimpatienten verkuppelt wurde.
"Sophia war mit einer Wucht in mein Leben getreten, die ich bis dahin nicht gekannt hatte. Sie war wie ein unvergessliches Fußballspiel, bei dem das Ergebnis egal war. Hauptsache, man war dabei gewesen."
Lesenswert ist das Buch für mich hauptsächlich wegen der  Dialoge zwischen Erzähler und  Tod - hier geht es um die großen Fragen, oft flapsig und humorvoll aber trotzdem philosophisch und manchmal tief berührend. Sprachlich großartig.

Inhalt:

"Der Tod gibt sich die Ehre und bringt Leben in die Bude
Im Debütroman des Musikers Thees Uhlmann geht es ums Ganze. Der Tod klingelt an der Tür. Aber statt den Erzähler ex und hopp ins Jenseits zu befördern, gibt es ein rasantes Nachspiel. Ein temporeicher, hochkomischer, berührender Roman über die wirklich wichtigen Fragen des Lebens.
Vor der Tür des Erzählers steht ein Mann, der ihm ähnlich sieht und behauptet, er sei der Tod und wolle ihn mitnehmen. Er habe noch ungefähr drei Minuten zu leben. Zwischen den beiden entspinnt sich eine absurd-witzige Diskussion, in der es um Kopf und Kragen, um die Insel Juist, den Lakritzgeschmack von Asphalt und das depressive Jobprofil des Todes geht. Zu seiner Verwunderung gelingt es dem Tod nicht, den Erzähler sterben zu lassen. Ein spektakulärer Roadtrip beginnt. Gemeinsam mit seiner Exfreundin Sophia und dem Tod macht sich der Erzähler auf den Weg zu seiner Mutter und zu seinem sieben Jahre alten Sohn, den er seit Ewigkeiten nicht gesehen hat, dem er aber Tag für Tag eine Postkarte schreibt.
Es geht auf eine Reise zwischen Himmel und Hölle – und um die Frage, ob es das alles überhaupt gibt. Eine Reise, die geprägt ist durch die Tollpatschigkeit, mit der sich der Tod durch die Welt der Lebenden bewegt, und Fragen wie: Muss der Tod pinkeln? Und wenn ja, wie macht er das? – Und die große Frage, was denn besser ist, »to burn out or to fade away«.
»Sophia, der Tod und ich« ist eine irrsinnig lustige, berührende Suada, druck- und kraftvoll in jeder Zeile. Man liest, lacht, zerfließt in Melancholie und birst vor Freude, dass man noch am Leben ist."

Quelle: http://www.kiwi-verlag.de/buch/sophia-der-tod-und-ich/978-3-462-04793-6/

Über das Buch: 

 

Kiepenheuer&Witsch
ISBN: 978-3-462-04793-6
Erschienen am: 08.10.2015
320 Seiten, gebunden
Preis 18,99 €