Montag, 12. Juni 2017

Jonathan Safran Foer - Hier bin ich


Warum es sich zu lesen lohnt:

 

Jacob, Ehemann von Julia und Vater von 3 Jungs,  jongliert mit den unterschiedlichen Rollen in seinem Leben, er reflektiert und hinterfragt sie, manchmal hadert er auch mit ihnen. Der aufrichtige Wunsch allen Rollen gerecht zu werden und die Frage nach dem Sinn ziehen sich durch das ganze Buch hindurch.

"Er war ein Vater für seine Söhne, ein Sohn für seinen Vater, ein Ehemann für seine Frau, ein Freund für seine Freunde, aber wer war er für sich selbst?" 
Herausstechend an diesem Roman sind die Dialoge zwischen den Familienmitgliedern. Jacobs und Julias drei Söhne sind derart schlagfertig und klug, dass man den anspruchsvollen Wortwechsel einfach gerne folgt - manchmal amüsiert, manchmal emotional ergriffen. Jacob und Julia sind in den letzten Zügen ihrer Ehe und hadern mit dem Entschluss der Trennung. Jonathan Safran Foer beschreibt auf eine sehr bewegende und emotionale Weise ein Paar im Trennungsprozess.
"Gehen wir zu Bett. Diese vier Worte unterscheiden eine Ehe von jeder anderen Beziehung. Wir finden keinen gemeinsamen Nenner, aber lass uns zu Bett gehen. Nicht weil wir es tun möchten, sondern weil wir es tun müssen. Wir hassen einander gerade, aber lass uns zu Bett gehen...Jeder zieht sich in sich selbst zurück, doch man tut es gemeinsam."
Neben dem familiären Handlungsstrang greift der Autor auch politische Themen auf. Man erhält einen Einblick in das Leben der in den USA lebenden Juden und schließlich kommt es neben dem großen Familienkonflikt auch zu einem politischen Konflikt im Nahen Osten, der sich auf die Familie auswirkt.

Ein intellektuell anspruchsvoller Roman.

Inhalt:

 

"Wie können wir all die Rollen, die wir zu spielen haben, glaubhaft unter einen Hut bekommen? Wie gleichzeitig Sohn, Vater und Ehemann sein? Oder Mutter, Ehefrau und Geliebte? Erwachsener und Kind? Oder gar Amerikaner und Jude? Wie können wir wir selbst sein, wenn unser Leben doch so eng mit allen anderen verbunden ist? Diese Fragen stehen im Zentrum von Jonathan Safran Foers erstem Roman seit elf Jahren.
»Hier bin ich« erzählt von vier turbulenten Wochen im Leben einer Familie in tiefer Krise. Julia und Jacob haben sich auseinandergelebt, doch wie könnten sie sich trennen, ohne dass ihre drei Söhne darunter leiden oder gar sie selbst? Immer wieder diskutieren sie alle Szenarien durch, kümmern sich aufopferungsvoll um den inkontinenten Hund und die bevorstehende Bar Mitzwa des ältesten Sohns. Gerade als die israelische Verwandtschaft zur Familienfeier in Washington, D.C. eintrifft, ereignet sich ein katastrophales Erdbeben im Nahen Osten, das die Invasion Israels zur Folge hat. Die Fragen »Was ist Heimat? Was bedeutet Zuhause?« stellen sich noch einmal ganz neu, auch für Jacob.
Jonathan Safran Foer schreibt sich mit seinem dritten Roman endgültig in den Olymp der amerikanischen Literatur"

Quelle: http://www.kiwi-verlag.de/buch/hier-bin-ich/978-3-462-04877-3/

 

Über das Buch:

 

Verlag: Kiepenheuer&Witsch
Titel der Originalausgabe: Here I Am
Aus dem amerikanischen Englisch von Henning Ahrens
ISBN: 978-3-462-04877-3
Erschienen am: 10.11.2016
688 Seiten, gebunden mit SU
26,00 €